P. Meinrad Bloch schildert die grossen Opfer Muris, klagt über die Härte, mit der es behandelt werde und dass man keine Einsicht in die Ökonomie habe. Ferner schreibt er über die schlechte Verwaltung.
P. Meinrad Bloch dankt für den Rat zur Geduld. Das beste, was Verwalter Bless von Bern gebracht, seien die murischen Obligationen für 120'000 Gulden. Er führt aus, dass diese ihr rechtmässiges Eigentum seien und dass es daher angebracht sei, dass dieselben in ihren Händen liegen!
P. Meinrad Bloch gratuliert und klagt über das Misstrauen des Finanzministeriums, das wieder Inventarien verlange und das nicht glauben wolle, dass es unmöglich sei, die ausländischen Besitzungen zu fatieren. Ferner über die Verwaltung und Bitte um einen Rat, wie man wieder zur Güterverwaltung gelangen könnte, endlich über Pfarrer Hübscher.
P. Meinrad Bloch wünscht, dass der Fürstabt noch lange lebe, und heimkomme – aber allein. Er kritisiert das Verhalten der Mitbrüder, die den Fürstabt begleiten. Er befürchtet, dass das Kloster Muri selbst an seiner Auflösung Schuld sein werde. Seinen Plan (bezüglich des Luzerner und des Solothurner Gymnasiums) soll niemand mehr ärgern; er sei verbrannt.
P. Meinrad Bloch schreibt, dass die Deputation nach Bern nun unterbleiben werde und dass das Kloster noch lange unter dem Joch des Verwalters seufzen müsse. Der kaiserliche Gesandte verwende sich in Paris mit Kraft für das Kloster St. Gallen und es wäre Zeit, dass auch die anderen Klöster sich an den Wiener Hof wenden. Die St. Galler Kapitularen seien vom Regierungsstatthalter des Kantons Säntis ins Kloster zurückgerufen worden. Wenn Kapitularen des Kloster Muri nach Hause kommen wollen, so müssen sie sich gefasst machen, über die ausländischen Güter befragt zu werden. Der Brief enthält zudem Notizen über das Kanzlerhaus und Forster sowie über den Dekan.
P. Meinrad Bloch bleibt bei seiner Ansicht über Hübschers Behandlung; man studiere in der Schweiz nicht das österreichische Recht sondern das jus convenientiae. Er jammert über den fehlenden Zusammenhalt der Klöster und die Eifersucht der Äbte. Das Kloster Muri habe alles für eine Vereinigung getan, aber die Prälaten wollen einander nicht verstehen. Der Brief enthält als Beilage die Abschrift eines Briefes des Präsidenten der Verwaltungskammer, Alois Ruepp, vom 7. Februar 1802 sowie eines Briefes des bischöflichen Kommissars Thaddäus Müller.
P. Meinrad Bloch beklagt sich darüber, dass man nicht antworte. Die Novizen seien inzwischen fort und es herrsche Unruhe im Kloster. Er schreibt über eine Antwort die P. Leodegar Schmid ihm gegeben hat. P. Subprior sei mit dem Fürsten nach Wiblingen gereist, man habe ihm schon am 13. geschrieben. Auch andere Fürsten hätten sich entfernt. Konstanz sei bevollmächtigt, alle Regular- und Säkularpfründen in der Schweiz zu besetzen.
P. Meinrad Bloch schreibt, dass Pfarrer Hübscher resigniert habe. P. Bonaventura Weissenbach sei wieder als Pfarrer eingesetzt worden. Er, P. Meinrad Bloch, müsse bis auf weitere Anordnung in Abwesenheit des Dekans seine Tätigkeit als Subprior fortführen. Er bittet von diesem Amt, befreit zu werden.
Bei den Streitfragen geht es beispielsweise um die Echtheit der Engelweihe von Einsiedeln. P. Meinrad ist recht kritisch eingestellt. Das Briefkonzept muss nach dem 22. Dezember 1783 erstellt worden sein (s. Seite 17).
Er meldet den Empfang eines Briefs vom 20.12.1807 vom Statthalter von Klingenberg (Johannes Evangelist Borsinger), der ihm verschiedene Angaben über die Anleihe des Klosters Muri an das Kloster Wiblingen machte (Datum des Schuldbriefs: 1. März 1803). P. Modest Häufele sagt, er habe den Brief des Statthalters dem Abt von Wiblingen weitergeleitet (zur Zeit in Ehingen) und mit ihm gesprochen, wobei ihm der Abt versicherte, dass er Herrn Schuster nach seiner Ankunft schriftl. wie mündlich bis ins Detail informiert habe. Schuster gab sich damit nicht zufrieden. Übrigens seien alle diesbezüglichen Unterlagen den bayrischen Kommissaren übergeben worden; er soll sich dort erkundigen, etc. Anschliessend kommt noch ein Konzept des Briefs von Fürstabt Gerold Meyer an den Abt von Wiblingen, worin er sich beschwert, in eine Sache hineingezogen zu werden, die nur Wiblingen angehe, verfasst am 8. Januar 1808.
Traurige Nachricht von den Konventualen aus Polen, da die Wiblinger Flüchtlinge aus Triniz wieder weiter ziehen mussten, da dieses Gebiet zu Sachsen geschlagen wurde. Auch die Schuldenfrage mit Muri sei weiterhin nicht gelöst.
Er sendet ein Zeugnis von Wien aber ohne gültige Unterschrift. Das Kloster Muri möge sich an den Abt von Wiblingen wenden, der zur Zeit in Wien weile (in der Schottenabtei).
Er spricht sein Beileid zum Tod von Fürstabt Gerold Meyer aus. Er habe inzwischen an den Grosskeller von Wiblingen geschrieben. Zur Zeit sei ein Confrater in Wien u. hoffe, die Angelegenheit endlich zum guten Ende zu bringen.
Er meldet, dass er am 5. Januar einen Brief mit betrübendem Inhalt erhalten hat. Zuerst Antwort auf einen Brief vom 2. Dezember 1807 [?]. P. Johannes Evangelist Borsinger soll in Ehingen gewesen sein, "um in Wiblingen Geschäfte zu tätigen". Auf dessen Heimweg sei er nicht mehr nach Ehingen zurückgekehrt sei. Der Brief vom 2. Dezember zeige aber, dass seine Bemühungen erfolglos gewesen waren. Württemberg habe weder Kapital noch Zinsen gegeben. Auch die Pensionen wurden nicht ausbezahlt. Ratschläge (z.B. Schreiben an Herrn Kaufmann, 26. Januar 1809). Manche Patres seien in Polen beisammen.
P. Modest Häufele beantwortet einige Fragen (u.a. nach den nötigen Dokumenten und einem geeigneten Advokaten) und schildert die Situation optimistisch.
Häufele teilt im Namen von Koch mit, dass alles wie geplant verlaufe und die Rückzahlungen termingerecht zu erwarten seien. Er berichtet weiter, dass er Baron Speth weitergeleitet habe, dass es momentan unmöglich sei, ihn zu unterstützen.